Ein fast unmöglicher Streckenrekord

Was bisher unmöglich schien, ist am Sonntag eingetroffen: Petro Mamu Shaku (38), ein Weltklasseläufer aus Eritrea, läuft in weniger als einer Stunde auf das Stanserhorn.

«Unglaublich, sensationell, abartig»: Etwa sonnd ähnlich lauteten die ersten Kommentare, als der 38-jährige Petro Mamu Shaku nach 59 Minuten und 28 Sekunden auf dem Gipfel des Stanserhoms eintraf. Denn es war bisher fast unvorstellbar, dass jemand die 10,9 Kilometer lange Strecke mit 1416 Höhenmetern in weniger als einer Stunde schaffen würde. Der Streckenrekord auf der seit 2012 angelegten Strecke beträgt 1:04:43 und wurde 2012 vom deutschen Veloprofi Matthias Russ gelaufen. Am Sonntag wurde nun diese Zeit um mehr als fünf Minuten unterboten. Der Eritreer, der in Innsbruck wohnt und extra für dieses Rennen anreiste, siegte mit über zehn Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, den Tschechen Tomas Buryska (1:10:08). Dabei ist Buryska (34) ebenfalls ein Spitzenläufer, gewann er doch vor zwei Wochen souverän den Bannalper-Berglauf. Auf dem dritten Platz landete Marius Keller (27) aus Endingen (AG) mit einer Zeit von 1:10:54. Vierter wurde Christian Ruckstuhl (46) aus Alpnach (1:12:40), Fünfter Thomas Schilter (32) aus Rothenthurm (1:14:02), Sechster Philipp Arnold (35) aus Cham (1:14.24) und Siebter Michael Eggenberger (45) aus Hünenberg See (1:14:58).

Ehemaliger Berglauf-Weltmeister
Sieger Petra Mamu Shaku ist ein eritreischer Langstreckenläufer mit Spezialisierung auf Berglauf, wo er zu den Weltbesten gehört. Im Jahr 2012 wurde er Berglaufweltmeister, und 2014 und 2016 gewann er den Berglaufweltcup. Beim Jungfrau-Marathon 2013 wurde er Zweiter und auch bei Flachmarathons läuft er ganz vorne mit, beträgt seine Bestzeit doch 2:14:50 (2017 in Wuhan/China). Interessant ist auch seine körperliche Konstitution, wiegt er doch nur knapp 50 Kilogramm und ist nur 1,55 Meter gross.

Bei der Rangverkündigung zeigte er sich sehr glücklich, nicht nur wegen des gewonnenen Jackpots von 2100 Franken für den Streckenrekord, sondern auch wegen der Aussicht vom Stanserhorn. «It's a wonderful scenery», schwärmte er. Es sei sein Ziel gewesen, den Streckenrekord zu brechen. Stanserhorn-Direktor Jürg Balsiger liess es sich nicht nehmen, ihn persönlich in perfektem Englisch zu interviewen und ein Geschenk zu übergeben. Als souveräne Siegerin bei den Frauen entpuppte sich die 29-jährige Triathletin Pascale Rebsamen aus Wallisellen (1:18:00). Auch sie schwärmte vom Stanserhorn, war es doch ihr erster Aufenthalt auf dem Stanser Hausberg - und dies gleich mit einem souveränen Sieg. Als nächstes Ziel steht für Rebsamen die Schweizer Meisterschaft im Berglauf an, die am 17. Juli in Adelboden stattfindet.

Alexandra Wallimann mit Topleistung
Eine ebenfalls beeindruckende Leistung zeigte die Kernserin Alexandra Wallimann (28), die heute in Davos wohnt. Mit 1:20:16 erreichte sie den zweiten Platz. Auf dem dritten Rang landete die junge Rahe! Blättler (23) aus Stans, die nach einer Hüftoperation wieder in Topform ist (1:26:25). Total nahmen 262 Sportler (davon 16 Walker) das Rennen unter die Füsse, was im Vergleich zu den vergangenen Jahren ein leichter Rückgang bedeutet. Umso mehr wurden die Hobbysportler an der Strecke von unzähligen Zuschauern angefeuert. OK-Präsident Peter Achermann zeigte sich nach dem Rennen sehr glücklich und sprach von einem «sehr gelungenen Rennen». Sein Dank galt nicht nur den Teilnehmern, sondern auch den über 100 Helfern und Funktionären.

 

Quelle: Nidwaldner Zeitung, 5.7.22

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