Sieger Hornlauf 2021

Die Tagessiege beim Stanserhorn-Lauf gehen zwar an Auswärtige, aber die Innerschweizer schneiden insgesamt hervorragend ab.

Er ist der Berglaufklassiker schlechthin, der Stanserhorn-Lauf. Das bedeutet elf Kilometer, 1420 Höhenmeter und ein spezielles Erlebnis. Am letzten Sonntag war es wieder so weit. Die Freude war riesig, denn nach dem Bannalper Berglauf vom 20. Juni war es erst das zweite Rennen der diesjährigen Zentralschweizer Berglaufmeisterschaft. Am Start auf dem Stanser Dorfplatz standen 252 Läuferinnen und Läufer sowie 26 Walker. Das sind in Folge von Coronabestimmungen rund 40 Prozent weniger als in anderen Jahren. Aber dies tat der Freude und der gezeigten Leistungen der Teilnehmenden keinen Abbruch. Gewonnen wurde das Rennen von Sandro Schmid (22) aus Adliswil in einer Zeit von 1:09:36 Stunden. Obwohl Schmid erstmals aufs Stanserhorn lief, war sein Sieg nicht ganz überraschend. Denn bereits vor zwei Wochen konnte er den Bannalper für sich entscheiden. Seine Stärken lagen bisher bei Bahnläufen und Orientierungslauf. Für eine echte Überraschung sorgte der Zweitplatzierte Tobias Renggli (18) aus Buchrain (1:10:41) und verlor rund eine Minute auf den Sieger. Auch er war ein Neuling am Stanserhorn, trainiert aber seit vier Jahren in der Läuferriege Ebikon und läuft in seiner Alterskategorie schweizweit an der Spitze.

Tobias Renggli mit verrückter Tour de Suisse
Eine Spitzenleistung vollbrachte Tobias Renggli auch mit seiner kürzlichen 160-seitigen Maturaarbeit: Er besuchte alle 250 Städte der Schweiz mit dem Rennvelo und bestieg in jedem Kanton den höchsten Berg. Insgesamt sind so 6300 Kilometer und 64 300 Höhenmeter zusammengekommen. Die längste Tagesetappe war die Besteigung der Dufourspitze. Auf dem 3. Rang hinter Renggli klassierte sich der Routinier Thomas Schilter (31) aus Rothenthurm (1:10:56), ein seit Jahren exzellenter Bergläufer, der regelmässig in die Spitzenränge läuft. Ein spezieller Tag war es auch für den Stanser Bruno Joller, der seinen 31. Geburtstag feierte und dies gleich mit dem 4. Kategorienrang (1:16:56). Eine exzellente Leistung gelang auch weiteren Einheimischen, so Andrin Näpflin (24/1:12:14), Avelino Näpflin (21/1:15:59) aus Beckenried, Christian Stebler (40) aus Wolfenschiessen (1:17:24), Michael Achermann (32) aus Stans (1:19:43). Bei den Frauen siegte Seraina Ummel (26) aus Suhr mit 1:21:14, vor Flavia Stutz (25) aus Ufhusen (1:22:50). Siegerin Ummel lief erstmals am Stanserhorn, ist aber eine sehr erfahrene Läuferin. So lief sie schon in die vorderen Ränge des Jungfrau-Marathons, des Swissalpine in Davos und zahlreichen weiteren Bergrennen.

Lucia Hoffmann sagt dem Berglauf adieu
Am Ziel zeigte sich die Studentin der Rechtswissenschaften überrascht, denn sie habe gar nicht mit einem Sieg gerechnet. Lange Zeit lief sie auf gleicher Höhe mit Flavia Stutz, erst im letzten Drittel konnte sie die Luzerner Hinterländerin abhängen. Stutz wiederum war keine Überraschung, war sie am Stanserhorn bereits 2019 Zweite und ist eine der besten Crossläuferinnen der Schweiz mit dem nationalen Titel 2019. Drittbeste Frau wurde Rahel Blättler (21) aus Stans (1:25.33). Ihre Leistung ist deshalb erstaunlich, denn vor rund einem Jahr lief sie noch an Krücken in Folge einer Hüftoperation. Die Medizinstudentin gilt als grosse Nachwuchshoffnung der Schweizer Laufszene. So wurde sie 2019 Schweizer Crossmeisterin (U23) und lief im 10-Kilometer-Rennen der Aktiven auf den 10. Rang. Zu guter Letzt lief Lucia Hoffmann (42), die frühere Spitzenathletin aus Ennetbürgen, auf den vierten Rang (1:26:22). Die dreifache Siegerin des Stanserhorn-Laufs (2012/16/17) will nun ihre sportliche Karriere beenden. Aus Altersgründen und weil ich beruflich mit eigenem Studio stark absorbiert bin , sagte sie. Ihr Leistungsausweis ist eindrücklich, unter anderem siegte sie am Lucerne Marathon (2012), wurde Vize-Schweizer-Meisterin im Marathon (2013), holte den dritten Rang am Jungfrau-Marathon (2013) und vieles mehr.

 

Quelle: Nidwaldner Zeitung, 6.7.21

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